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  EDITORIAL 4/2018 "Schöne neue Arbeitswelt"  
 

Entsetzt über die Verbrechen im nationalsozialistischen
Hitler-Deutschland nahm die Allianz der Kriegsgegner sich vor, eine friedliche, die Menschenrechte anerkennende Weltordnung zu etablieren. Dass der Weg dorthin nicht im Einklang verlief, ist angesichts der blutigen Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Abermillionen Kriegstoten selbstverständlich. Eine wichtige Rolle auf diesem Weg spielte eine ehemalige „First Lady“ der USA, zu ihrer Zeit eine der einflussreichsten Frauen der Welt.
Am 26. Juni 1945 – dem Gründungstag der Vereinten Nationen – wurde Eleanor Roosevelt zweieinhalb Monate nach dem Tod ihres Mannes Franklin D. Roosevelt, der vom 4. März 1932 bis zum 12. April 1945 Präsident der Vereinigten Staaaten von Amerika war, zur Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen ernannt. Als Vorsitzende der 1946 eingesetzten UNO-Menschenrechtskommission kämpfte sie mit diplomatischem Geschick und klarer Kante für ihre Sache und konnte nach intensiven Verhandlungen, insbesondere mit der Sowjetunion, am 10.12.1948 um drei Uhr nachts die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verkünden.
Zwei Jahre lang hatten acht Männer und Frauen aus Australien, Chile, China, Frankreich, dem Libanon, der Sowjetunion, Großbritannien und den Vereinigten Staaten an dieser Erklärung gearbeitet, die für die Menschen auf der ganzen Welt zum Wegweiser und Bezugspunkt beim Kampf um ein menschenwürdiges Leben ohne Angst und Schrecken sein sollte.
Doch wie steht es heute um die Menschenrechte und die Menschenwürde auf unserem Planeten? Und durch welche Institutionen kann die Einhaltung der Menschenrechte überwacht und deren Missachtung sanktioniert werden? Die Komplexität der Thematik macht Peter J. Brenner in seinem Beitrag „Menschenwürde, Menschenrechte, Menschenpflichten“ deutlich, in dem er auf das „doppelte Dilemma der Menschenwürde“ hinweist. „Sie wurzelt in einem kontrafaktischen Idealismus, dem keine Wirklichkeit entspricht; und sie ist beschränkt durch einen okzidentalen Partikularismus, der ihre politische Akzeptanz in weiten Teilen der Welt verhindert.“ Dass diese Akzeptanz jemals vorhanden sein wird, muss derzeit mehr denn je bezweifelt werden.

Dirk Katzschmann

 

 

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